Bedingungen für einen Ausbau der E-Mobilität
12. Mai 2022
Wie wir im letzten Blogbeitrag ausgeführt haben, sind einige Hürden zu nehmen, um die E-Mobilität in Europa weiter voranzutreiben. Dem von der EU verkündeten Ziel von 30 Millionen E-Autos bis zum Ende des Jahrzehnts stehen nicht nur bei der Versorgung mit ausreichend Ladestellen einige Probleme im Weg. Lassen Sie uns kurz darstellen, welche Weichen zu stellen sind.
Bei den Optimisten der E-Mobilität wird erwartet, dass die frühestens ab 2025 eintretende Abgasnorm 7 die immer noch zögernden Autokäufer zum Umdenken zwingt. Doch der ADAC hat zumindest für Deutschland schon berechnet, dass die derzeit besten Motoren die neuen strengeren Werte bereits jetzt erfüllen. Mit der Weiterentwicklung der Hybridtechnologie müsste der Preis für Verbrennermotoren also wohl nicht die Kosten für E-Autos übersteigen. Die Frage ist eher, welche der großen Autohersteller denn die Entwicklung der Verbrenner noch weiterhin so forcieren werden. Man hört von immer mehr Autoschmieden, dass sie ihre Entwicklungslinien ganz auf die Null-Emissions-Fahrzeuge ausrichten wollen. Das gilt jedenfalls für die sogenannten OEM, also die großen Hersteller, deren Autos sich immer mehr aus gemeinschaftlich genutzten Plattformen zusammensetzen.
Doch von einer solchen Neuausrichtung wäre mehr oder weniger die ganze Welt betroffen. Die Produktion verlagert sich bereits heute immer mehr nach China, denn die größten Märkte befinden sich nunmal in Asien. Doch wer traut sich den notwendigen Ausbau der elektrischen Versorgung in China, Indien, Vietnam etc. einzuschätzen und gar vorherzusagen? Das Ende des Verbrenners scheint mehr als utopisch. Die meisten europäischen Staaten begünstigen die neue Technologie mit unterschiedlich ausgelegten Fördermitteln. Einige Staaten wie Großbritannien preschen mit geplanten Regulierungen vor.
Wenn die Aussicht besteht, dass ab 2030 keine Verbrenner-Motoren mehr erlaubt sind, könnte das viele Autofahrer schon viel früher zum Kauf von E-Mobilen bewegen, weil sie um den Wiederverkauf ihrer Fahrzeuge fürchten. Andere werden sich über die Verknappung der fossilen Brennstoffe und die möglichen Steuerschrauben für Benzin und Diesel in Richtung Elektroautos treiben lassen. Schon jetzt in der Gaskrise hat die von den Mineralölkonzernen künstlich herbeigeführte Preiserhöhung für gewaltige Unruhe gesorgt. Im nächsten Blogbeitrag besprechen wir die Hemmschwellen bei den Käufern.