Die Strukturen in der Automobilindustrie
8. Februar 2022
Die Elektromobilität gilt spätestens seit 2020 als der große Trend für die Autoproduktion. Zwar sorgte die Pandemie generell für einen Einbruch der Absatzzahlen, aber die gewährten Förderungsleistungen der Regierungen in Europa ließen den Anteil der zugelassenen Elektromobile deutlich wachsen. Dieses Wachstum übertraf die Zahlen aus China und USA erheblich. In der EU überschritt der Anteil neu zugelassener Elektrofahrzeuge die 10% Marke bei weitem, während China mit gut 6% und die USA mit etwa 2% weit dahinter zurückblieben.
In absoluten Zahlen zeigte sich jedoch, wie stark die Pandemie sich auf die Lust für Neuanschaffungen im Automobilbereich auswirkte. Für 2021 sanken die Zahlen in Europa etwa um ein Viertel, während die USA und China kaum Einbußen hinzunehmen hatten. Die deutschen Autobauer müssen inzwischen immer häufiger in Produktionsverlagerungen investieren. Das riesige Wachstum des Automarktes seit 2005 um ca. 40% ist hauptsächlich in China zu verorten, während das weitgehend gesättigte Europa und die USA unter 5% zum Wachstum beitrugen. Die rasant steigenden Absätze in Asien, aber vor allem China, haben auch zu einer starken Entwicklung der Technologiekompetenz geführt. So befürchten manche Auguren schon ein Hinterherhinken z.B. von VW in einigen Bereichen der Elektromobilität.
Daran ändert auch nichts, dass seit einigen Jahren schon mehr deutsche Autos in China gebaut werden als in Deutschland selbst. Die erzielten Gewinnmargen der deutschen Autohersteller beschränken sich dabei aber zum größten Teil auf die Oberklassenfahrzeuge, bei denen Deutschland mit Abstand den weltweiten Marktführer abgibt. Diese Premium Modelle werden ihrerseits hauptsächlich im Inland produziert. In 2022 wird es weitere Veränderungsprozesse zu beobachten geben, die derzeit intensiv diskutiert bzw. vorbereitet werden.