Elektromobilität: Die Situation der Ladestellen in Europa – Teil 1
30. März 2022

Faircom Elektromobilität Ladestellen

Keine Frage, die Entwicklung allein des letzten Jahres hat deutlich gezeigt, dass die Elektromobilität bei den Fahrzeugen sich eher sprunghaft denn stetig nach vorne bewegt. Sicher können unvorhergesehene Krisen wie der Krieg in der Ukraine jede Entwicklung aushebeln. Doch speziell bei dieser Auseinandersetzung geht es ja für Deutschland zu einem guten Teil auch um die Energieversorgung. Fraglos wird es zu gewaltigen Umbrüchen kommen, nicht nur um die Abhängigkeit von russischem Gas und Öl zu verringern. Doch selbst, wenn Flüssiggas aus Katar und anderen Ländern einen Teil der Versorgung übernimmt, wird man wohl kaum darum herumkommen, der Stromerzeugung noch viel mehr Aufmerksamkeit zu schenken als eh schon geplant. Gegner der Elektromobilität nutzen schon länger das Argument, dass, wenn alle Ziele der Elektrifizierung des privaten und öffentlichen Verkehrs erreicht würden, die Stromversorgung und der Stromtransport unlösbare Probleme darstellen werden.

Doch schauen wir uns einen viel praktischeren und näher liegenden Bereich der Elektromobilität an. Wie sieht es aus mit der Versorgung mit den immer mehr benötigten Ladestationen? Die EU strebt bis zum Ende des Jahrzehnts 30 Millionen elektrisch betriebener Fahrzeuge an. In manchen Ländern sind mit vergleichbaren zeitlichen Zielen bereits Verbote für die Produktion und Zulassung von Verbrennerfahrzeugen geplant. Dazu werden sowohl neue Schadstoffnormen erlassen wie Vorschriften z.B. beim Hausbau beschlossen. Dabei geht es um die Vorverkabelung für mögliche Ladepunkte. Alle neuen Wohngebäude mit mehr als 10 Stellplätzen für PKW müssen damit ausgerüstet werden, in Geschäftsgebäuden soll sogar jeder fünfte Stellplatz mit einer Lademöglichkeit versehen werden. Dennoch werden die meisten Fahrer von Elektroautos auf öffentlich zugängliche Ladestationen angewiesen sein. In den meisten bestehenden Mietshäusern ist das private Laden so gut wie unmöglich. Gerade in den Städten bilden zum Parken unterkellerte und damit für die E-Mobile nachrüstbare Häuser die Ausnahme (Wird fortgesetzt).